Besser geht’s nicht? : Geschlechterverhältnisse in Führungs-, Kontroll- und Beratungsgremien in Nonprofit-Organisationen in Deutschland ; Ergebnisse einer Online-Befragung

Das Monitoring der Anzahl von Frauen in Führungspositionen ist ein wichtiges gleichstellungspolitisches Instrument. Für den Nonprofit-Sektor in Deutschland – der ein bedeutender Arbeitsmarkt für Frauen ist – liegen bislang noch kaum Zahlen zum Geschlechterverhältnis in Führungs- und Kontrollgremien...

Verfasser: Paul, Franziska
Walter, Andrea
Urheber: Zentrum für Europäische Geschlechterstudien (ZEUGS) (Herausgeber)
Dokumenttypen:Arbeitspapier
Medientypen:Text
Erscheinungsdatum:2016
Publikation in MIAMI:08.08.2016
Datum der letzten Änderung:09.03.2020
Quelle:Working Papers / Zentrum für Europäische Geschlechterstudien (ZEUGS), Working Paper No. 9
Angaben zur Ausgabe:[Electronic ed.]
Schlagwörter:Frauen in Führungs-, Kontroll- und Beratungsgremien; Geschlechterverhältnis; Nonprofit-Organisationen; Quote; Online-Befragung
Fachgebiet (DDC):320: Politikwissenschaft
Lizenz:CC BY-SA 3.0 DE
Sprache:Deutsch
Format:PDF-Dokument
URN:urn:nbn:de:hbz:6-25229489351
Permalink:https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-25229489351
Onlinezugriff:arbeitspapier_zeugs_2016_9.pdf

Das Monitoring der Anzahl von Frauen in Führungspositionen ist ein wichtiges gleichstellungspolitisches Instrument. Für den Nonprofit-Sektor in Deutschland – der ein bedeutender Arbeitsmarkt für Frauen ist – liegen bislang noch kaum Zahlen zum Geschlechterverhältnis in Führungs- und Kontrollgremien vor. Eine Online-Befragung (N=479) liefert hierzu zentrale empirische Befunde; die Studie analysiert die Frauenanteile in Führungspositionen (Geschäfts-führungen/Vorständen) sowie in Kontroll- und Beratungsgremien (Aufsichts-, Beiräte) und differenziert dabei nach Haupt-/Ehrenamtlichkeit und Tätigkeitsfeldern. Die Ergebnisse zeichnen ein Bild aus Licht und Schatten. Die ermittelten Zahlen wirken zunächst recht positiv: Der durchschnittliche Frauenanteil liegt in den Vorständen bei 38% und in den Geschäftsführungen bei 42%. Allerdings ist in jedem fünften Vorstand keine Frau vertreten. In den Kontroll- und Beratungsgremien unterscheiden sich die Frauenanteile stark nach Art des Gremiums, so liegt der Frauenanteil in Beiräten (41%) deutlich höher als in Präsidien, Aufsichtsräten und Kuratorien (ca. 30%). Unterschiede bei den Geschlechterverhältnissen lassen sich deutlich in Bezug auf die Tätigkeitsfelder der Organisationen feststellen, so sind die Frauenanteile in Führungspositionen im Bereich Bildung und Erziehung deutlich höher als im Sport. Auch das Alter der Organisation und die damit verbundene spezifische Organisationskultur bedingt die Höhe des Frauenanteils in Führungspositionen: je älter die Organisationen sind, desto weniger Frauen sitzen tendenziell in den Führungsgremien und -organen. Resümierend bleibt festzuhalten, dass die ermittelten Zahlen auf den ersten Blick – verglichen mit anderen Sektoren wie der Privatwirtschaft – nicht besorgniserregend erscheinen, jedoch im Verhältnis zum hohen Frauenanteil innerhalb des operativen Bereichs im Nonprofit-Sektor (rund 75%) nicht zufriedenstellend sein können.