In der vorliegenden Untersuchung werden die in der Arbeitsrealität tatsächlich wahrgenommenen Arbeitsaufgaben des betrieblichen Bildungspersonals (BBP) der Pflege- und Therapieberufe mittels des berufswissenschaftlichen Instrumentes der Expert*innen-Facharbeiter*innen-Workshops empirisch rekonstruiert und zu den domänenübergreifenden Professionalisierungsdiskursen bzgl. dieser Akteur*innengruppe in Bezug gesetzt. Es zeigt sich, dass das tatsächliche Aufgabenspektrum weit über die einschlägigen, normativ gesetzten Aufgabenkanons hinausreicht, die in der Regel auf eng umrissene Ausbildungsaufgaben abstellen. Neben Ausbildungsaufgaben werden z. B. Aufgaben in den Bereichen Fort- und Weiterbildung, Berufsorientierung oder Fachkräftegewinnung und -bindung wahrgenommen. Aufgrund dieser Aufgabenvielfalt kann das BBP der Pflege- und Therapieberufe als Gruppe von betrieblichen Berufsbildungsgeneralist*innen gekennzeichnet werden, woraus sich gleichermaßen Professionalisierungserfordernisse wie -hindernisse ergeben.