"So sieht es in der Hölle aus." Judith Butlers Konzept der Betrauerbarkeit als Analyseperspektive auf Diskurse der zivilen Seenotrettung
Das Ziel des Working Papers liegt darin, das Potenzial von Judith Butlers trauertheoretischen Arbeiten für eine kritische Analyse von humanitären Diskursen der zivilen Seenotrettung auf dem Mittelmeer auszuloten. Humanitäre Perspektiven auf Migration nach Europa gewinnen im öffentlichen Diskurs in d...
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Dokumenttypen: | Arbeitspapier |
Medientypen: | Text |
Erscheinungsdatum: | 2023 |
Publikation in MIAMI: | 04.12.2023 |
Datum der letzten Änderung: | 04.12.2023 |
Quelle: | Working Papers / Zentrum für Europäische Geschlechterstudien (ZEUGS), Working Paper No. 13 |
Angaben zur Ausgabe: | [Electronic ed.] |
Schlagwörter: | Diskursanalyse; Judith Butler; Humanitarismus; Migration; zivile Seenotrettung |
Fachgebiet (DDC): | 320: Politikwissenschaft |
Lizenz: | CC BY-SA 4.0 |
Sprache: | Deutsch |
Format: | PDF-Dokument |
URN: | urn:nbn:de:hbz:6-38948601751 |
Weitere Identifikatoren: | DOI: 10.17879/38948600954 |
Permalink: | https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-38948601751 |
Onlinezugriff: | arbeitspapier_zeugs_2023_13.pdf |
Das Ziel des Working Papers liegt darin, das Potenzial von Judith Butlers trauertheoretischen Arbeiten für eine kritische Analyse von humanitären Diskursen der zivilen Seenotrettung auf dem Mittelmeer auszuloten. Humanitäre Perspektiven auf Migration nach Europa gewinnen im öffentlichen Diskurs in den letzten Jahren an Bedeutung. Butler skizziert in den trauerpolitischen Arbeiten Bedingungen, unter denen Diskurse über Leid und Tod Menschlichkeit vermitteln und Betrauerbarkeit für prekarisierte Gruppen herstellen können. Mit Butlers Konzepten der Betrauerbarkeit und eines ethischen Humanismus kann deutlich gemacht werden, dass bestimmte Narrative der zivilen Seenotrettung das geschilderte Leid zwar politisieren und beklagen, aber eine diskursive Viktimisierung der Geflüchteten der Herstellung von gemeinschaftsstiftender Trauer entgegenwirkt. Verstrickungen des Seenotrettungsdiskurses in eurozentrische Vorstellungen von Menschlichkeit können so sichtbar gemacht werden. Inwieweit Butlers eigene Theorie des Menschlichen in der Lage ist, die postkoloniale Spezifik von Diskursen über Flucht über das Mittelmeer hinreichend zu fassen oder zu erklären, wird abschließend kritisch diskutiert.