(Nicht-)Wissen erzählen: Das Modell Vorgeschichte in deutschsprachigen Erzähltexten des 19. Jahrhunderts

In Erzähltexten aus dem 19. Jahrhundert finden sich erstaunlich häufig eingeschobene Rückwendungen in die Kindheit oder Familiengeschichte einer Figur. Formal handelt es sich dabei um Analepsen, inhaltlich jedoch werden Vorgeschichten erzählt – Begebenheiten, die sich zeitlich vor dem Beginn der eig...

Verfasser: Gerber, Jutta
Weitere Beteiligte: Blasberg, Cornelia (Gutachter)
FB/Einrichtung:FB 09: Philologie
Dokumenttypen:Dissertation/Habilitation
Medientypen:Text
Erscheinungsdatum:2022
Publikation in MIAMI:22.02.2024
Datum der letzten Änderung:22.02.2024
Angaben zur Ausgabe:[Electronic ed.]
Schlagwörter:Literatur; 19. Jahrhundert; Vorgeschichte; Erzähltheorie; Novelle
Fachgebiet (DDC):830: Deutsche und verwandte Literaturen
Lizenz:CC BY-NC-SA 4.0
Sprache:Deutsch
Hochschulschriftenvermerk:Münster (Westfalen), Univ., Diss., 2023
Format:PDF-Dokument
URN:urn:nbn:de:hbz:6-17958299243
Weitere Identifikatoren:DOI: 10.17879/17958319593
Permalink:https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-17958299243
Onlinezugriff:diss_gerber_2022.pdf

In Erzähltexten aus dem 19. Jahrhundert finden sich erstaunlich häufig eingeschobene Rückwendungen in die Kindheit oder Familiengeschichte einer Figur. Formal handelt es sich dabei um Analepsen, inhaltlich jedoch werden Vorgeschichten erzählt – Begebenheiten, die sich zeitlich vor dem Beginn der eigentliche Geschichte zugetragen haben und dennoch in einem Zusammenhang zu deren Verlauf stehen, der als kausaler ausgewiesen wird. Inwieweit die Vorgeschichten diese offensichtliche explikative Funktion tatsächlich erfüllen, auf welche zeitgenössischen Erklärungsmuster und Wissensgebiete sie dabei Bezug nehmen und wie sie diese literarisch codieren, untersucht die Studie in sechs exemplarischen Analysen zu kanonischen Texten von Kleist, Brentano, Gotthelf, Stifter, Storm und schließlich Freud. Wie generieren die einzelnen Vorgeschichten aus dem Spannungsfeld zwischen Erzählen und (Nicht-)Wissen ihr ästhetisches wie epistemisches Potential? Und wie positionieren sie sich damit innerhalb der Literatur- und Wissensgeschichte des 19. Jahrhunderts?