Das „katholische Mädchen vom Lande“ als Avantgarde? : Ein Deutungsangebot zum Wandel von religiöser Lebensführung in den 1960er und 70er Jahren

In seinem Artikel gibt Thomas Großbölting ein Deutungsangebot zum Wandel von religiöser Lebensführung in den 1960er und 1970er Jahren. Neue Formen der Jugendseelsorge seit der Weimarer Republik und dem Neuanfang nach 1945 waren von der Idee der „Re-Christianisierung“ der „bindungslosen Jugend“ inspi...

Author: Großbölting, Thomas
Document types:Part of book
Media types:Text
Publication date:2016
Date of publication on miami:14.09.2017
Modification date:16.04.2019
Edition statement:[Electronic ed.]
Source:Lepp, Claudia; Oelke, Harry; Pollack, Detlef (Hrsg.): Religion und Lebensführung im Umbruch der langen 1960er Jahre. Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte. Reihe B, Bd. 65. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2016, S. 165-183
Subjects:Exzellenzcluster Religion und Politik; Lebensführung; Religiöser Wandel; Kirche; Gesellschaft Cluster of Excellence Religion and Politics; Life-style; Religious change; church, society
DDC Subject:200: Religion
230: Christentum, Christliche Theologie
943: Geschichte Mitteleuropas; Deutschlands
Legal notice:Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages Vandenhoeck & Ruprecht.
License:InC 1.0
Language:German
Format:PDF document
ISBN:978-3-647-55779-3
URN:urn:nbn:de:hbz:6-91209466298
Other Identifiers:DOI: 10.13109/9783666557798.165
Permalink:https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-91209466298
Digital documents:grossboelting_2016_katholische-m%C3%A4dchen.pdf

In seinem Artikel gibt Thomas Großbölting ein Deutungsangebot zum Wandel von religiöser Lebensführung in den 1960er und 1970er Jahren. Neue Formen der Jugendseelsorge seit der Weimarer Republik und dem Neuanfang nach 1945 waren von der Idee der „Re-Christianisierung“ der „bindungslosen Jugend“ inspiriert. Allerdings folgt auf den religiösen Frühling kein Sommer, sondern bereits Mitte der 1950er Jahre eine Erosion katholischer und evangelischer Organisationen, die sich erst mit öffentlichen Krisendiagnosen Anfang der 60er Jahre verlangsamt. Einhergehend mit dieser Erosion ist ein nicht unumstrittenes Selbstverständnis kirchlicher Jugendarbeit, was weniger exklusiv, sondern als allgemeine Jugendsozialarbeit vergesellschaftet ist. Anhand des Beispiels von Oral-History-Studien mit Studierenden aus den 1960er Jahren zeigt Thomas Großbölting den Wandel der transzendenten Ausrichtung ihres Tuns zu Gunsten einer innerweltlichen Orientierung. Die Verhaftung dieser Studierenden im religiösen Milieu endet dabei mit der Immatrikulation, indem durch den Weggang aus der religiös geprägten Lebenswelt und durch neue, andere Anschauung bisherige kirchliche Vorgaben und Milieustandards nicht mehr als gegeben angesehen werden, sondern individuell kritisch hinterfragt werden.