Global Health (Ethics) : Eine Bestandsaufnahme in programmatischer Absicht

Global Health ist durch die Ausrichtung auf weltweite gesundheitliche Chancengleichheit (Health Equity) bereits ein normativ bestimmtes Gebiet. Es bedarf aber zur Bestimmung und Beurteilung von Verantwortlichkeiten und geeigneten Ansätzen weiterer sozialethischer Reflexion. Diese muss einerseits uni...

Verfasser: Bruchhausen, Walter
Dokumenttypen:Arbeitspapier
Medientypen:Text
Erscheinungsdatum:2023
Publikation in MIAMI:04.09.2023
Datum der letzten Änderung:04.09.2023
Reihe:Sozialethische Arbeitspapiere des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften, Bd. 24
Angaben zur Ausgabe:[Electronic ed.]
Schlagwörter:Sozialethik; Weltgesellschaft; Entwicklungspolitik; Verantwortung; Gesundheitsprogramme; Gesundheitsversorgung; Nachhaltige Entwicklungsziele Social Ethics; World Society; Development Politics; Responsibility; Health Programmes; Health Care
Fachgebiet (DDC):241: Christliche Ethik
Lizenz:CC BY-SA 4.0
Sprache:Deutsch
Format:PDF-Dokument
URN:urn:nbn:de:hbz:6-00009797633
Weitere Identifikatoren:DOI: 10.17879/00009794617
Permalink:https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-00009797633
Onlinezugriff:ics_2023_24.pdf

Global Health ist durch die Ausrichtung auf weltweite gesundheitliche Chancengleichheit (Health Equity) bereits ein normativ bestimmtes Gebiet. Es bedarf aber zur Bestimmung und Beurteilung von Verantwortlichkeiten und geeigneten Ansätzen weiterer sozialethischer Reflexion. Diese muss einerseits universale Standards wie die Menschenrechte berücksichtigen, andererseits durch Einbeziehung naturräumlicher, sozioökonomischer und soziokultureller Kontextualität Eurozentrismus vermeiden. Nur so kann in den unterschiedlichen Handlungsfeldern, die vom individuellen Konsum über bilaterale Projekte und Programme bis zur globalen Gesundheits- und Entwicklungspolitik reichen, ein Vorgehen ermöglicht werden, das den Aspekten von Gesundheit als verantwortbarem Gemeinwohl entspricht. Denn Gemeinwohl kann sowohl durch Partikularinteressen Mächtiger gefährdet werden als auch – im utilitaristischen Missverständnis – den Bedürfnissen marginalisierter Gruppen und Individuen nicht genügend gerecht werden.

By focussing global health equity, global health itself is already a normatively defined area. Further ethical reflection is, however, needed to determine and assess responsibilities and appropriate approaches. This must take into account universal standards such as human rights, but also incorporate ecological, socio-economic and socio-cultural contextuality and thereby avoid Eurocentrism. Thus, in the various fields of action ranging from individual consumption via bilateral projects and programmes to global health and development policy, ways can be found that correspond to the aspects of health as a common good. After all, the common good is threatened in two ways, by the particular interests of powerful minorities and – in the utilitarian misunderstanding – by not adequately meeting the needs of marginalized groups and individuals with reference to a majority.