Die Zukunft der Erinnerung? Das sich wandelnde Verhältnis von öffentlicher Geschichtsthematisierung und Geschichtswissenschaft als Herausforderung
Die Herleitung von Identität aus Vergangenheit war und ist im geteilten und wiedervereinigten Deutschland von besonderer Bedeutung, da es gegenwärtige Orientierungsbedürfnisse für zukünftige Handlungen befriedigt. Dennoch machen die aufgezeigten Grenzen der Modi der „Vergangenheitsbewältigung“ der N...
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Document types: | Part of book |
Media types: | Text |
Publication date: | 2013 |
Date of publication on miami: | 22.09.2017 |
Modification date: | 22.09.2017 |
Edition statement: | [Electronic ed.] |
Source: | Fröhlich, Claudia; Schmid, Harald; Schwelling, Birgit (Hrsg.): Jahrbuch für Politik und Geschichte, Bd. 4 Geschichte ausstellen. Stuttgart: Steiner, 2013, S. 203-213 |
Subjects: | Exzellenzcluster Religion und Politik; Geschichtsthematisierung; Erinnerung; Erinnerungskultur; Kollektives Gedächtnis Cluster of Excellence Religion and Politics; History theming; Remembrance; Culture of remembrance; collective memory |
DDC Subject: | 900: Geschichte |
Legal notice: | Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Steiner Verlages. |
License: | InC 1.0 |
Language: | German |
Format: | PDF document |
ISBN: | 978-3-515-10676-4 |
URN: | urn:nbn:de:hbz:6-11209545271 |
Permalink: | https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-11209545271 |
Digital documents: | grossboelting_2013_zukunft-der-erinnerung.pdf |
Die Herleitung von Identität aus Vergangenheit war und ist im geteilten und wiedervereinigten Deutschland von besonderer Bedeutung, da es gegenwärtige Orientierungsbedürfnisse für zukünftige Handlungen befriedigt. Dennoch machen die aufgezeigten Grenzen der Modi der „Vergangenheitsbewältigung“ der NS- Diktatur sowie der „Verarbeitung“ der SED-Diktatur deutlich, dass der Modus der „Zukunft der Erinnerung“ ein anderer sein wird. Eine durch den rasanten Medienwandel angestoßene und beschleunigte Dezentralisierung und Pluralalisierung von Geschichtsbildern stellen dabei die herkömmlichen Plattformen für die Diskussion von Geschichte in den Hintergrund. Dabei ist beispielsweise in der gesellschaftlichen Thematisierung Hitlers die Dämonisierung der postnationalistischen Jahre der popkulturellen Verwendung gewichen, wobei die gewandelte, öffentliche Geschichtsthematisierung die Herausforderung der „Zukunft der Erinnerung“ für die Geschichtswissenschaft exemplarisch deutlich macht.